6. November 1999:

Bergtour auf den Mosesberg


- Mit Bildern -


(Ich werde demnächst noch einige Bilder ergänzen!)

Mosesberg? Wo ist denn der? Ist der nicht ... Genau!!! Der ist auf dem Sinai. Das ist die Halbinsel, die Asien und Afrika verbindet. Der Sinai wird meist zu Asien gerechnet. Man befindet sich in Ägypten.

In Sharm-el-Sheikh bin ich für eine Woche zum Schnorcheln, Sonnen, Entspannen und ... - wie es sich ergab - zum Bergsteigen. Es handelt sich um einen organisierten Ausflug. Am Abend des 5. November werden werde ich mit dem Bus abgeholt. Es folgt eine Tour zu (fast/etwa?) ein Dutzend Hotels. Langsam füllt sich der Bus. Gegen Mitternacht verlassen wir das Lichtermeer durch die Dunkelheit auf der Straße Richtung Taba/Eilat in Osten des Sinai. Die vermeintliche Hauptstrecke wäre die Westseite gewesen. Ich versuche, etwas zu schlafen. Neben der Straße sind im Licht der Scheinwerfer Felsen zu erkennen.

Wir kommen zum Ort Dahab, wo wir noch weitere Hotelgäste aufnehmen. Etwa gegen 1 Uhr beginnt die Fahrt ins Innere der Halbinsel. Man sieht so gut wie nichts. Ausnahme: An jeder Straßenkreuzung befindet sich ein Militärposten; wir fahren Slalom zwischen Reihen von vermutlich mit Beton gefüllten Fässern.

Etwa um 2:15 Uhr [I26] kommen wir bei einem Hotel an. Wir haben Gelgenheit zum Kaffee trinken. Viele Leute laufen umher.

Es werden Taschenlampen verteilt. Ich habe meine Stirnlampe dabei. Um 3 Uhr gehen wir los. Es ist kalt, sicherlich unter 10°C. [I30] Das erste Wegstück hat kaum Steigung. Im Dunkeln erkenne ich neben dem Weg die Mauern des Katharinenklosters (1570 m). Später steigt der Weg an. Neben uns laufen Kamele, einige besetzt, viele frei. "Camel? Camel?" lauten die Rufe. Als echter Bergsteiger verzichte ich aber nach Möglichkeit auf Aufstiegshilfen!

Eine endlos erscheinende Kolonne bewegt sich bergwärts. Hunderte, ja wohl einige Tausend sind unterwegs. Der Weg ist breit. Meine Stirnlampe lasse ich meistens aus. Den Weg erkenne ich auch so. So schone ich die Batterien. Ich ziehe an vielen Leuten vorbei, am Anfang mehr, dann weniger - es ist anstrengend. Ich schwitze - trotz der kalten Luft. Unterwegs gibt es viele Verkaufsbuden, vor allem mit Getränken. Die brauche ich nicht. Ich habe genügend dabei. Es hieß, man sollte Getränke mitnehmen.

So erreiche ich die Stelle, die für die Kamele die Endstation ist. Danach wir der Weg schmaler. Er geht etwas um den Berg herum und dann steiler aufwärts. Jetzt kann es nicht mehr weit sein.

Etwa um 5 Uhr komme ich am Gipfel an (2285 m). Eine Kapelle befindet sich dort. Es sind schon viele Leute da. Wo ist ein guter Platz? Ich stehe auf einer kleinen gemauerten Wand. Vor mir ist ein Felsen, knapp 2 m hoch. Ich versuche, hochzukommen, aber es erscheint mir zu gefährlich, weil es rechts an der Wand (1 - 2 m?) heruntergeht. Ich finde jedoch eine Stelle zum Heraufklettern und somit einen schönen Platz. Ich setze mich hin und hole Pullover und Windjacke aus dem Rucksack.

Im Osten [I32] ist der abnehmende Mond zu sehen und langsam erscheint das Morgenrot.

Wann kommt die Sonne? Ganz langsam weicht das Rot [I33] einen immer heller werdendem Weiß. Nach einer langen Stunde, also etwa gegen 6 Uhr [I34] erscheint endlich die Sonne. Schnell wird es heller. [I35]

[J1] Unter dem Felsen sehe ich die vielen Leute. [J2] Weiter links erhellen die Sonnenstrahlen rotbraune Felsen.

[J3] Ich erfreue mich an den warmen Sonnenstrahlen. [J8] Unter mir sehe ich den Aufstiegsweg. Wir kamen von links das Tal entlang.

Ich halte mich noch eine ganze Weile auf dem Gipfel auf. Neben der abgeschlossenen Kapelle befindet sich auch noch eine kleine Moschee.

Der ausgemachte Treffpunkt war der Bus. Die Zeit ist für mich schon knapp. Ich gehe, besser gesagt, ich eile einen anderen steileren Weg nach unten. Ich überhole viele Leute. Es ist jetzt schon wieder ziemlich warm. Rechtzeitig komme ich nach einer knappen Stunde am Bus an. Im Speisesaal des Hotels trinken wir Kaffee und verzehren den Inhalt der Lunch-Pakete unserer Hotels.

Nach der Besichtigung des Katharinenklosters geht die Fahrt wieder zurück. [J29] Jetzt sehe ich die mich so faszinierende Wüste. Meine ganze Aufmerksamkeit gilt der Landschaft um mich herum. [J30][J31]

Als ich mich im Bus umschaue, merke ich, dass fast alle schlafen. Auch ich bin müde, aber die Wüste hält mich wach. [J33] Neben der Straße campen mehrmals Beduinenfamilien.

Nachmittags komme ich in meinem Hotel an. Ich lege mich hin und verfalle in Tiefschlaf bis zum Abendessen.


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Volker Seibt