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Der Brocken (1142 m), der höchsten Berg zwischen Großbritannien, Norwegen, dem Erzgebirge und dem Schwarzwald, ist eigentlich am schönsten aus der Ferne. Die Aussicht ist meistens wetterbedingt ziemlich bescheiden. Wenn allerdings einmal gute Bedingungen sind, ist die Fernsicht aufgrund der exponierten Lage hervorragend. Auch der Blick in die ca. 1000 m tiefer liegende Ebene ist ein Erlebnis. Da die Brockenkuppe flach und abgerundet ist, gibt es allerdings keine steilen Tiefblicke.
Der Brocken kann von vielen Seiten aus bestiegen werden. Der einfachste Weg von Torfhaus (799 m) hat den geringsten Höhenunterschied und wird häufig begangen. Das gleiche gilt für den Aufstieg von Schierke, der relativ kurz ist, jedoch etwas mehr Höhenunterschied aufweist und vergleichsweise steil ist. Aufstiege von Ilsenburg, Wernigerode oder Bad Harzburg erreichen mit 800 bis 900 m Aufstieg alpine Höhenunterschiede. Ich finde einen Auf- oder Abstieg vorbei am Ecker-Stausee über den Kleinen Brocken sehr schön. Der Kleine Brocken und die Bismarck-Klippe (898 m, I) bieten sehr schöne Aussichtpunkte mit Tiefblicke auf den Eckerstausee und die Scharfensteinklippe.
Es ist immer wieder ein Erlebnis die arktische Landschaft auf dem Brocken zu erleben, der aufgrund der exponierten Lage über die Waldgrenze aufragt. Ein Winteraufstieg auf den Brocken am 5.12.1998 von Torfhaus ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Alle Felsen waren mit einer dicken Eisschicht umgeben, auf dem Gipfel wären wir fast am Brockenbahnhof vorbeigelaufen, so dicht war das Schneetreiben, die Mäntel waren stocksteif gefroren. Zu sehen war natürlich nichts, aber der Weg ist das Ziel und das Ziel lohnt sich.
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